Erlaubte Vergnügungen (Teil 2)

BISMILLAH-IR-RAHMAN-IR-RAHIM


Bogenschießen

Zu den erlaubten Sportarten gehören auch Wettkämpfe mit Pfeil und Bogen oder anderen Waffen.
Der Prophet kam einmal an einer Gruppe von Gefährten im Bogenwettkampf vorbei. Er ermutigte sie und sagte:
„Schießt und ich bin mit euch.“

(Buchari)

Er wußte, daß Bogenschießen nicht nur ein Hobby oder Sport war, sondern, viel wichtiger, jene Kraft ausmachte, die vorzubereiten Allah befohlen hatte:
so rüstet wider sie was ihr vermögt an Kräften…
(8:60)


Der Prophet hat gesagt:
„Die Kraft ist im Schießen“ , und wiederholte dies drei Mal.

(Muslim)

Er sagte auch:
Betätigt euch im Bogenschießen, das gehört zu euren besten Spielen.
(al-Bazzar und Tabarani, aufgrund guter Autorität)

Der Prophet warnte die Bogenschützen aber davor, Hühner u.ä. als Übungsziele zu benutzen, wie dies die Araber der dschahilijja taten.

Einmal sah Abdullah bin Umar einige Leute, die das machten, und er sagte ihnen:
„Der Prophet hat den verflucht, der etwas Lebendiges als Übungsziel benutzt.“

(Buchari, Muslim)

Er hat solche Personen verflucht, weil dieses Vorgehen das Quälen und unnötige Töten eines Tieres einschließt und der Mensch nicht das Recht hat, sich auf Kosten eines Lebewesens zu amüsieren oder sportlich zu betätigen.
Aus dem gleichen Grund verbot der Prophet auch, Tiere anzustacheln und gegeneinander kämpfen zu lassen.(Abu Dawud, Tirmidhi)
Manche der Araber lachten und belustigten sich darüber, wenn sie zwei Widder oder Bullen gegeneinander kämpfen sahen, bis einer zu Tode gespießt worden war. Die Gelehrten haben gesagt, das Verbot, Tiere gegeneinander kämpfen zu lassen, geht davon aus, daß sie dadurch nur um der Belustigung willen unnötig leiden, ohne daß jemand davon Nutzen hat.


Speerspiele

Speerspiele sind wie Bogenschießen.

Der Prophet erlaubte einigen Abessiniern ihre Geschicklichkeit mit Speeren in der Moschee darzubieten und er ließ seine Frau Aischa -radi´Allahu anha- ihre Darbietung anschauen und ermutigte sie mit den Worten:
„Macht weiter, o Bani Arfidah.“
(Buchari)

Omar, mit seiner ernsthaften Veranlagung, wollte es unterbinden, aber der Prophet (s) hielt ihn davon ab.

Inden beiden Sahih von Buchari und Muslim wird von Abu Huraira berichtet, daß Omar dazu kam, als die Abessinier in Anwesenheit des Propheten (s) ihre Speerdarbietung vorführten. Er nahm eine paar Kiesel auf und bewarf sie damit, aber der Prophet sagte: „Laß sie in Ruhe, Omar!“

Diese Nachsicht des Propheten , der solchen Sport in seiner Moschee erlaubte und dazu ermutigte, sollte zeigen, daß die Moschee sowohl weltlichen wie religiösen Zwecken dient. Die Muslime kommen nicht nur zum Gottesdienst, sondern auch zum Spiel zur Moschee. Dieses Spiel ist aber nicht bloß zur Belustigung, sondern schließt körperliche Übung und eine Art Training mit ein.

Als Kommentar zu diesem Hadith haben die Gelehrten gesagt, daß die Moschee das Zentrum der Gemeindeangelegenheiten der Muslime darstellt und jede Aktivität, die Nutzen für die Religion und für die Muslime verbindet, kann dort ausgeführt werden.
Die heutigen Muslime sollten sehen, wie es den Moscheen jetzt an Lebenskraft und Stärke fehlt, und sie oft das Refugium der Arbeitslosen und Bequemen geworden sind.

Die oben genannten Ereignisse geben auch ein Beispiel dafür, wie der Prophet an der Freude und Erholung für seine Frau interessiert war. Aischa, seine Frau, sagte:
Allahs Gesandter bedeckte mich mit seinem Überwurf, während ich den Abessiniern
bei ihrer Darbietung in der Moschee zusah. Er blieb wegen mir stehen, bis ich müde geworden war, und stellt euch die Zeit für ein junges spielbegieriges Mädchen vor.

(Buchari und Muslim)

(Al-Halal Wal-Haram fil Islam / Sheikh Yusuf al-Qaradawi)