BISMILLAH-IR-RAHMAN-IR-RAHIM
[2] Imam Ahmad bin Idris Shihab al-Din Qarafi al-Maliki (gest. 684H.) -Allah sei ihm gnädig- widerlegte ebenfalls diejenigen unter den Sufis, die die Macht von kun fayakun den Geschöpfen zusprachen. Er schreibt,
„Zur zweiten Art gehört auch die Person, welche eine äusserst dumme und dreiste Du’a an Allah richtet, nämlich die Bitte, ihm spezielle Kraft zu gewähren, um das Universum zu lenken; eine Kraft die ausschließlich der Macht und dem Willen Allahs unterliegt, ebenso wie die Kraft des Erschaffens, des (endgültigen) Vernichtens und der Vorherbestimmung. Ein gesunder Menschenverstand und die Logik zeigen auf, dass diese göttlichen Kräfte für jeden ausser Allah eine Unmöglichkeit sind. Das bedeutet, dass bereits eine derartige Bitte faktisch eine Frage um eine Partnerschaft in der Herrschaft mit Allah darstellt und das ist vergleichbar mit kufr (Unglauben). Viele unwissende Sufis sind in diese Falle getappt, und sie behaupten, dass so-und-so das Wort kun! (Sei!) gegeben wurde, und sie bitten selber darum mit diesem göttlichen Befehl ausgestattet zu werden, den Allah folgendermaßen im Quran erwähnt:
Sein Befehl, wenn Er etwas will, ist, dazu nur zu sagen: ,Sei!´, und so ist es. (36:82)
Sie verstehen nicht den Sinn dieses Ausdrucks (kun!) in der Rede Allahs und sie verstehen ebenso nicht was es bedeuten würde, wenn dieser göttliche Ausdruck jemandem „gegeben“ würde, wenn das möglich wäre. Dies ist eine Angelegenheit, welche laut den qualifizierten Gelehrten unmöglich zu erreichen ist, auch nicht von ausgeklügelten Sufis. Dieser Umstand bewirkt, dass diese Sufis auf eine Weise der Vernichtung anheim fallen, die sie selber garnicht realisieren. Sie glauben, dass sie unter jenen weilen, die Allah am nächsten sind, doch haben sie sich in Wirklichkeit von Ihm weit entfernt.Möge Allah uns vor den bösen Prüfungen und solchen Dingen bewahren, die uns soetwas führen. Möge Allah uns vor Ignoranz bewahren und vor dem was dazu führt.!“
(Anwar al-Buruq fi Anwa’ al-Furuq, 4:446)
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