Die muslimische Frau und Demonstrationen und die Stufen von Hijaab (Teil 3)

BISMILLAHI-R-RAHMANI-R-RAHIM

 

Sunnah

Der Prophet sagte:

« Die Frau ist Aurah und wenn sie herausgeht, hält Shaitan nach hier Ausschau. Sie ist näher an ihrem Herrn, wenn sie mitten in ihrem Haus ist.“
Isnad sahih nach Shaikh al Albani

Mullah Ali al Qariy sagte über dieses Hadith: „Wenn die Frau aus ihrem Frauengemach herausgeht, hält Schaitan nach ihr Ausschau. Das bedeutet, er macht sie schön im Blick der Männer. Und es wurde gesagt, es bedeutet, er schaut ihr nach, um sie zu verführen und durch sie verführen zu lassen.“

Al Haithami berichtete in seinem Buch Mudjma´ az Zawa´id, dass Ibn Mas´ud ra. sagte:

„Die Frauen sind Aurah. Wahrlich die Frau verlässt ihr Haus und es ist alles in Ordnung und der Shaitan hält Ausschau nach ihr und sagt: Jeden, an den du vorbeiläufst, den wirst du gefallen. Die Frau bekleidet sich und wird gefragt, wohin? Sie sagt dann: Ich besuche einen Kranken oder ich gehe zu einer Trauer oder ich gehe zur Moschee. Keine Frau betet ihren Herrn gut an, außer in ihrem Haus.“
Tabarani, alle Überlieferer sind vertraulich, die Aussage von Ibn Mas´du hat ein Marfu´-Urteil (ein Sahabi sagt eine Sache, die nicht seine eigene Meinung ist, sie kann nur vom Prophet kommen)

Was sagen die vier Rechtsschulen über das Herausgehen der Frauen zum Gebet?
Das herausgehen der Frau zur Moschee ist eine Erlaubnis vom Propheten . Sehen wir uns jetzt an, wie Aisha und die Fuqaha dieses Herausgehen behandelt haben:

A´ischa, die Gattin des Propheten, , berichtete:

„Wenn der Gesandte Allahs, , gesehen hätte, was die Frauen heutzutage gemacht haben, hätte er ihnen verboten, zur Moschee auszugehen, genauso wie es den Frauen der Kinder Israels verboten war. (Ibn Sa`id, ein Überlieferer) fragte `Amra: War es den Frauen der Kinder Israels verboten, zur Moschee auszugehen? Sie erwiderte: Ja.“
[Sahih Muslim Nr. 454 (im arabischen)]

Schaikh ul Islam Ibn Taymiyyah rahimahu Allah in seinen Fatawa über dieses Thema gesagt hat:

„Wahrlich, `Aisha war eine der Gottesfürchtigsten, die ihre Seele nicht die Erlaubnis gibt, die Sharia´ nach dem Tod des Propheten aufzuheben. Sie meint damit, wenn der Prophet gesehen hätte, welche Schlechtigkeiten durch das Herausgehen von einigen Frauen hervorruft, dann würde er sie vom Herausgehen abhalten. Sie will damit sagen, dass der Hadith: „Verbietet den Dienerinnen Allahs nicht, dass sie in die Moscheen Allahs gehen!“ , trotzdem er eine allgemeine Aussage ist, ist er spezialisiert worden durch ein ganz bestimmtes „Herausgehen“ ohne Schlechtigkeiten, genau so, wie viele Fuqaha es gesagt haben, dass das Herausgehen von jungen Frauen, deren Herausgehen zu Schlechtigkeiten führt, davon abgehalten werden sollen. `Aisha hat diese Spezialisierung ausgeführt, denn sie kennt den Propheten , dass er solches „Herausgehen“ nicht erlaubt. Aber sie hat das uneingeschränkte Verbot für alle Frauen nicht damit gemeint, da nicht alle Frauen nach dem Propheten Schlechtigkeiten in Bezug auf das Herausgehen taten.“

Die Fuqaha von Hanafiyah und Malikiyah sind sich einig, dass es den jungen Frauen nicht erlaubt ist, zum Djumu´a und zu den beiden Id-Gebete herauszugehen. Weil Allah sagt: „Bleibt in euren Häusern“

Der Befehl des Bleibens ist ein Verbot des Herausgehens, denn das Herausgehen ist ein Grund der Verführung ohne Zweifel. Die Verführung (Fitnah) ist haram und alles, was zum haram führt, ist haram.

Die Fuqaha von Shafi´yah und Hanabilah sagen, es ist kein Problem, dass die Frauen zum Id-Gebet herausgehen, außer die sehr schönen und die parfümierten Frauen, nicht die, die die Kleidung der Schönheit und Berühmtheit tragen.

SubhanaAllah wer garantiert, dass unsere Frauen in dieser Zeit diese Regeln einhalten. Die Fuqaha haben über die Frauen ihrer Zeit gesprochen, in der es wenig Verführung gab. Was sollen die Fuqaha sagen, wenn sie dies alles sehen würden, was wir heute erleben. Die Antwort überlasse ich euch.

 

 

Fatawah (WICHTIG!!!)

Ich wunderte mich, als ich hörte, dass Ash Shaikh Abdurahman al Barrak und Schaikh Abdullah Ibn Djibrin es angeblich erlaubt haben, dass die Frauen zu einer Kundgebung gehen dürfen. Die beiden Shujukh sind die meist Wissendsten in dieser Zeit und ich war neugierig zu erfahren, wie diese Fatwah zu Stande gekommen ist. Leider verstarb Shaikh Ibn Djibrin vor wenigen Wochen. Ich wendete mich an den vertrautesten Studenten von Shaikh al Barrak, Schaikh Dr. Abdurahman Ibn Salih as Sudays. Er versicherte mir, den Shaikh über diese Angelegenheit sofort zu befragen. Meine Frage lautete:

Hat Shaikh al Barrak es den Frauen erlaubt, zu Demonstrationen aus ihren Häusern zu gehen? Das Herausgehen ist ohne Verdeckung des Gesichts und der Hände. Dies soll ein Bedürfnis sein, damit die Frauen ihre Rechte bekommen und den Nichtmuslimen zu zeigen, dass sie nicht unterdrückt sind.

Die Antwort vom Shaikh lautete:

„Was du berichtest, dass ich so etwas erlaubt habe, war nie in meinem Leben in meinen Gedanken und es ist eine Lüge über mich. Das Herausgehen der Frau ist verboten. Der Mann steht in der Verantwortung vor den Frauen.
[4:34] Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor
Sie darf nur mit seiner Erlaubnis für eine Hadjah das Haus verlassen.
Es soll das getan werden, was der Islam vorschreibt und nicht, wie der Westen es will.“

Es gibt eine schöne weise Fatwah von Shaikh Abdurrahman as Suhaim. Er wurde über das Herausgehen der Frauen zu Demonstrationen befragt, ob es erlaubt ist. Denn es gibt viele Schlechtigkeiten, die dabei passieren. Er antwortete:

„Wir reden nicht über Schlechtigkeiten – das Herausgehen der Frauen zu Demonstrationen ist gegen ihre Fitrah und gegen ihre Scham.“

Al Hadjah – das Herausgehen der Frau für eine Hadjah (wichtiges Bedürfnis) und Darurah (Notwendigkeit)

In den Tafasir der Wissenschaftler lesen wir, dass die Frau ihr Haus verlassen darf aufgrund einer Hadjah.

Das Definieren von „Hadjah“ und ihre Bedingungen ist hier notwendig, damit wir wissen, wann die Frau ihr Haus verlassen darf und damit niemand dieses Wort Hadjah benutzt, um das Verbotene zu erlauben oder das Erlaubte zu verbieten.

Al Imam Asch Schatibi sagte in seinem Buch „Al Muafaqat“:

„Die Absicht der Sharia´ ist das Entfernen des Beauftragten von seiner eigenen Neigung. Was dem Beauftragten dabei hilft, nicht auf seine Neigung zu gehorchen, ist die Regulierung. …“

Al Hadjah bedeutet bei den meisten Wissenschaftlern eine Tat, die die Muslime benötigen, um eine schwierige Lage aufzuheben. Dies ist die Hadjah, die das eigentlich verbotene erlaubt. Es gibt auch einige Wissenschaftler, die meinen, dass al Hadjah nicht das Verbotene erlaubt, sondern nur al Darurah, das Notwendige erlaubt das Verbotene. Unter ihnen ist Ibn Qudamah al Maqdisi.

 

Mohammad Abu Fatima
von Madrassa – Rabbi sidna `Ilma

[Quelle: daswissenimislam.blogspot.com]
Komplett übernommen mit freundlicher Genehmigung