Im Jahre 1904 berichtet der deutsch-französische Konvertit Muhammad Adil Schmitz du Moulin in seinem Buch Der Islam eine Geschichte, die aus dem Mesnevi-i-Sherif von Jalal ad-Din ar-Rumi stammen soll.
Weder kenne ich die Authentizität der Überlieferung, noch gestatte ich mir den Inhalt als wahr und richtig anzupreisen. Ich gebe die Geschichte lediglich wieder, damit auch ihr sie kennt und ggf. etwas dazu in Erfahrung bringen könnt.
Sodann …
„Moses kam auf seinen Wanderungen durch die Wildnis zu einem Hirten, der zu Gott aus inbrünstigem Herzen also betete:
„O mein Meister, mein Herr und mein Gott! Wüsste ich nur, wo ich Dich finden könnte und Deinen Diener. Wäre es auch nur, dass ich Dir die Schuhriemen binden könnte, Dein Haar kämmen und Dir die Kleider waschen. Deine so schönen Füße möchte ich küssen, und Deine Kammer reinigen. O, könnte ich Dir, nach dem mein ganzes Herz ruft, dienen mit der Milch meiner Ziegen.“
Als Moses dieses hörte, erwachte der Eifer in ihm und er sprach zu dem Hirten:
„Du lästerst Gott. Der Allerhöchste hat keinen Körper, kein Bedürfnis nach Kleidung, noch Nahrung, noch Kammer, noch einem Bedienten. Du bist ein Ungläubiger“!
Und das Herz des Hirten wurde verfinstert, denn er konnte sich kein Bild vorstellen, ohne körperliche Form, ohne körperliche Bedürfnisse. Er gab sich der Verzweiflung hin und hörte auf, Gott zu dienen. Und Gott sprach zu Moses:
„Weshalb hast Du meinen Diener von mir weggetrieben? Jeder Mensch hat von mir seine Art des Daseins empfangen, seine Art zu sprechen. Was bei dir böse ist, kann gut bei einem andern sein. Was für dich Gift ist, ist Honig für ihn. Worte sind mir nichts. Ich betrachte das Herz. Der Kompass dient allein dazu, um denen, die außer der Kaaba stehen, die Richtung zu weisen. Die darinnen sind, bedürfen des Kompasses nicht.“