Wie einige Prophetengefährten mit der Ḥadd-Strafe für Diebstahl umgingen

Die großartige Facebookseite Stimme der Gelehrten publizierte am 04. Oktober 2016 folgenden Beitrag:

Einige Beispiele von einigen Prophetengefährten, wie sie mit der Ḥadd-Strafe für den Diebstahl umgingen.

Von Ibn Masʿūd wird überliefert, dass ihm ein Mann gebracht wurde, der gestohlen hatte. Er (Ibn Masʿūd) frage ihn: „Hast du gestohlen? Sag, dass du es gefunden hast.“ Der Mann sagte: „Ich habe es gefunden.“, dann ließ Ibn Masʿūd ihn gehen.

Von ʿUmar b. al-Khaṭṭāb wird überliefert, dass ihm ein Mann gebracht wurde, der gestohlen hatte. ʿUmar sagte: „Ich sehe in diesen Händen keine Hände eines Diebes.“ Der Mann sagte: „Bei Allāh, ich bin kein Dieb!“, dann ließ ʿUmar ihn gehen.

Von ʿAṭāʾ wird überliefert: „Wenn denjenigen, die vor uns waren, ein Mann gebracht wurde, der gestohlen hatte, sagten sie: ‚Sag, dass du es nicht warst und nicht weißt woher du es hast.’“

Aus [Al-Muṣannaf] von Ibn Abī Shayba

(https://www.facebook.com/StimmeDerGelehrten/posts/1179652392091427)

Imam al-Ghazali über Aqidah und Kalam (2. Teil)

Fortsetzung des 1. Teils dieser Reihe.

Sodann …

 

Die Vertreter der entgegengesetzten Ansicht aber argumentieren folgendermaßen:

Wenn der Kalam deswegen verpönt sein soll, weil darin die Worte wie Substanz und Akzidens vorkommen, also fremdartige technische Ausdrücke, welche die Gefährten nicht kannten, so ist die Antwort sehr naheliegend. Gibt es ja keine Wissenschaft, in der nicht zum Zwecke der Verständigung gewisse Termini neu geschaffen werden müssten.; so ist es in der Traditionskunde, in der Schrifterklärung, in der Rechtswissenschaft der Fall. Und wenn den Alten ein Ausdruck unterkäme wie nahkd, kasr tarkib, fasad al-wad, so würden sie auch diese nicht verstehen.

Mit der Prägung eines neuen Ausdruckes zur Bezeichnung eines richtigen Begriffes ist es genau so wie mit der Verfertigung von Gefässen ungewohnter Form zu einem erlaubten Zweck. Wenn man aber an dem Sinn der neuen Ausdrücke Anstoss nimmt, so entgegnen wir, dass wir darunter nichts anderes verstehen als die demonstrative Erkenntnis der zeitlichen Entstehung der Welt, der Einheit des Schöpfers und seiner Eigenschaft , wie es in der Offenbarung enthalten ist.

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Zweifel an der Beweiskraft von Âhâd-Hadîthen

BISMILLAHI-R-RAHMANI-R-RAHIM

 

Begriffserklärung: Âhâd ist der Gegenbegriff zu Mutawâtir. Als mutawâtir gelten Hadîthe, die in jeder Generation von so vielen Gelehrten überliefert sind, dass eine Einigung auf eine Lüge auszuschließen ist. Demnach sind Âhâd-Überlieferungen nicht nur Überlieferungen einzelner Personen, sondern auch kleinerer Gruppen, die jedoch nicht groß genug sind, um anhand der Zahl und des Aufenthaltsorts der Personen eine Einigung auszuschließen.

In einem früheren Artikel wurde bereits erwähnt, dass man jene, die die Sunna ablehnten, in zwei Gruppen einteilen kann: Jene, die aus ihrer Ablehnung kein Hehl machten und dazu aufriefen, die Sunna in ihrer Gesamtheit zu verwerfen, egal ob die Hadîthe âhâd oder mutawâtir sind. Sie meinten, diese Überlieferungen seien unbedeutend und der Qurân habe die Sunna nicht nötig. Sie suchten Zweifel an einigen Gruppen von Überlieferungen zu wecken und nachdem das nicht gelungen war, diese in ihrer Gesamtheit anzufechten. Einige Hadîthe erkannten sie an, andere lehnten sie ab. So auch jene Berichte, die âhâd sind, mit der Behauptung, diese seien zweifelhaft. Sie lehnten diese selbst und jegliche Argumentation in Verbindung mit diesen Hadîthen ab.

Die Mu`tazila gehörte zu den Ersten, die die Sunna in âhâd und mutawâtir einteilten, um die Offenbarungstexte zu manipulieren und nach eigenem Gutdünken ablehnen zu können. Sie lehnten viele authentische und absolut sicher überlieferte Hadîthe ab, die ihren neu erfundenen Regeln über den Islâm widersprachen, sie schlossen somit alle Wege zur Erkenntnis Allâhs, Seiner Namen und Eigenschaften. Stattdessen tischten sie den Menschen schwache Argumente auf und ersannen Prämissen, die sie selbst als Verstandesschärfe und eindeutige Beweise bezeichneten, die sie den Offenbarungstexten vorzogen und sogar die Offenbarungstexte nach diesen Theorien beurteilten.

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Erlaubte Vergnügungen (Teil 5)

BISMILLAH-IR-RAHMAN-IR-RAHIM


Geistige Erholung

Dem Beispiel des Propheten -s`Allahu aws- folgend, freuten sich seine edlen und reinen Gefährten auch mit Humor und Spaß, Spiel und Sport, zur Erholung von Körper und Geist und zur besseren Vorbereitung, auf dem langen mühevollen Weg des Strebens nach Wahrheit und Gerechtigkeit zu gehen.
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Erlaubte Vergnügungen (Teil 4)

BISMILLAH-IR-RAHMAN-IR-RAHIM


Zeit für dies und das

Manche Gefährten des Propheten -s´Allahu aws- erreichten spirituelle Größe. Sie glaubten, um auf solcher spiritueller Höhe zu bleiben, immer ernst sein zu müssen, immer im Gottesdienst, den erfreulichen Seiten des Lebens und dem Guten der Welt den Rücken zu kehren zu müssen, niemals zu spielen oder sich erholen zu dürfen und ihren Blick und ihre Gedanken stets auf das Jenseits und seine Angelegenheiten richten zu müssen, entfernt vom Alltag und seinen Freuden.
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Die Adala der Sahaba

BISMILLAH-IR-RAHMAN-IR-RAHIM


 

Auch in den Hadithwissenschaften ist die Adala (Gerechtigkeit/Rechtschaffenheit) der Überlieferer von allerhöchster Bedeutung. Im folgenden ein kurzer Artikel zur Adala der Sahaba:

Die Adala der Sahaba in der Hadithwissenschaft

Mit Adāla ist die Rechtschaffenheit und Unbescholtenheit einer Person gemeint. Das Adjektiv hiefür lautet „’adl“.
Die Mehrheit der Gelehrten ist sich darüber einig, dass alle Sahāba ohne Ausnahme rechtschaffen (‚adl) sind, was durch den Qur‘ān und die Sunna des Gesandten – Allahs Segen und Friede auf ihm – bestätigt wird.
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