Dieses ist nun der 9. und letzte Teil dieser Artikel-Reihe, die sich mit der Thematik des Kalam in der Aqidah beschäftigt, so wie es der Großgelehrte Imam al-Ghazali -rahimahullah- in seinem Werk Ihya Ulum ad-Diin meinte und lehrte.
Im Grunde wollte ich mit diesem -insgesamt recht langen- Text nur auf diesen letzten Teil hinaus. Hier geht er nämlich, nachdem er sehr ausführlich die Für und Wider des Kalam -aus seiner Sicht- darstellte, auf die Meinung von Imam Ahmad ibn Hanbal -rahimahullah- und der sogenannten Hanbaliten ein.
Man wird lesen, dass Imam al-Ghazali der Ansicht ist, dass Imam Ahmad mit seiner Ablehnung des Tawil „in ein Extrem gefallen“ ist. Al-Ghazali gibt zwar klar zu verstehen, dass die Hanbaliten und ihr Imam in dieser Hinsicht „auch die Praxis der Alten (Altvorderen = Gefährten und deren Gefährten) für sich“ haben, aber behauptet kurz darauf, dass „Wer […] die Erkenntnis dieser Dinge aus der Offenbarung allein entnehmen will, der hat keinen festen Boden, worauf er fussen könnte“. Man wird in diesem Text ganz klar erkennen, dass Imam al-Ghazali den genauen Mittelweg des Kalam vom Grad der Erleuchtung des Wissenschaftlers abhängig macht, wobei hier mit Erleuchtung das Sufitum gemeint ist.
Für mich stellte sich – nach der Lektüre dieses letzten Teils – die Frage, was diese Meinung von Imam al-Ghazali für diejenigen Gelehrten und Altvorderen bedeutet, die den Kalam komplett ablehnten. Ich rate hierzu noch einmal das Studium des 1. Teils dieser Reihe an. Dort erwähnt der Imam nämlich nicht nur Imam Ahmad, sondern auch die anderen 3 großen Imame des Fiqh. Aber auch Salaf werden genannt, wie z.B. Hassan al-Basri -rahimahullah- … und viele andere. Waren diese Muslime etwa nicht erleuchtet?
Sehr komisch mutet das für mich an. Aber lest selbst …
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